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Nachwuchs? - Nein danke!

MEIN PFLEGETIER IST MAMA

Am 14.9.2008 wurde ich Kaninchenoma. Ich hatte zugesagt, ein Pärchen bei mir aufzunehmen, der Rammler war jedoch unkastriert und ich wollte ihn sofort bei mir separat halten. Zu spät. Es zogen nicht 2, sondern gleich 8 Kaninchen bei mir ein.

Eigentlich war es ein Wurf mit acht Jungen gewesen, zwei lagen aber  schon tot vor dem Nest, ein drittes kroch davor rum und konnte vor dem Erfrieren gerettet werden. Die Wusels mussten nun nur noch aus Rheinland-Pfalz zu mir nach Baden-Württemberg transportiert werden, kein leichtes Spiel. Alle Acht Langohren kamen heil bei mir an. Elvis bezog das Gäste-WC, alleine. Ein paar Tage später wurde er kastriert und musste nur noch bis zu seiner Vermittlung ausharren.

Mama Priscilla bekam ein Gehege in der Küche, damit sie ungestört mit ihren Babys sein konnte.
Das Nest mit den Babys ließ ich zunächst unberührt. Obwohl Priscilla in kurzer Zeit sehr viel erlebt hatte, war sie mir gegenüber sofort zutraulich und nahm ihre Mutterrolle entspannt hin. Sie ließ die Nestkontrollen in der Folgezeit zu und schaute dabei, ob ich auch alles richtig machte. Sobald das Häuschen aber wieder zugestopft war, legte sie sich zufrieden und entspannt auf ihren Lieblingsplatz.
Die Bäuche der Kleinen waren in Ordnung, prall und rund. Sie entwickelten sich gut. Da lagen drei hautfarbene und drei schwarze nackte Würmer im Nest, die sich in alle Richtungen kringelten wenn man nach ihnen schauen wollte. Die Nestkontrollen gestaltete ich so kurz wie möglich.

Wenn Priscilla säugte, sah sie am nächsten Tag etwas struppig aus und das Fell war verklebt. So wusste ich immer, dass alles in Ordnung war. Zur Belohnung wurde sie dann gebürstet, bis das Fell wieder glänzte. Als Mama war sie einfach spitze!

Irgendwann bekamen die kleinen langsam Fell. Im Häuschen hörte man es immer mehr rumwuseln, jetzt war auch die Zeit gekommen, die Augen zu öffnen, denn die zweite Woche war fast rum.

HIER SIND WIR!

Nach nicht mal vier Wochen waren die Kleinen schon der Meinung, einen Ausflug machen zu müssen. Dummerweise hatte ich nicht
bedacht, dass die Zwerge problemlos durch das Gitter passen, und so war der Küchenboden voller Kaninchenzwerge. Immer wieder setzte man das gleiche Tier zurück, sie waren einfach so flink! Eine Idee musste her, schnell! So stopfte ich das Gehege unten komplett mit Handtüchern aus.
Die kleinen intelligenten Wesen fanden einfach jeden Lücke, und so dauerte es eine Weile, bis das Gehege wirklich dicht war. Ab heute war also das ruhige Leben vorbei!

Nun war es an der Zeit, den Zwergen passende Namen zu finden, in der Hoffnung, dass sie zu den Geschlechtern passten, waren die Namen auch schnell gefunden.


Priscilla ließ das Nest jetzt öfters tagsüber offen, so hatten die Kleinen
keine Probleme wieder aus dem Nest zu kommen. Da die Käfigschale aber zu hoch war für die Kleinen, war es nicht so einfach ins Nest zurück zu kommen ohne Hilfe. Also verlagerte ich das Nest noch mal auf den Boden. jetzt bekam ich die kleinen immer öfters zu sehen. Vor der Fütterung war ein riesen Lärm im Gehege, kaum drehte ich mich um, standen alle brav am Gitter und warteten auf ihr Essen. Alle sieben saßen oft nebeneinander, manchmal sah man auch nur einen Babyhaufen, während Priscilla entspannt in einer anderen Ecke lag. Alle waren zufrieden.


Mit der elften Woche wurden die drei Männchen Curry, Moby und Georgie kastriert. Georgie, der der kleinste und leichteste war, hatte an dem Tag etwas mit dem Gleichgewicht zu kämpfen und kuschelte sich an Curry, der auch immer noch sehr müde war. Moby wuselte schon kurz danach wieder rum. Abends konnte ich sie wieder zu Priscilla und den Mädels setzen. Die nächsten Tage kontrollierten wir die Naht, es verheilte aber alles gut und es war überstanden.
Obwohl alle sechs vollständig alleine futterten, nutzen sie immer noch die Möglichkeit bei Mama Milch zu ergattern. Und da sie dazu liebend gerne im Haus waren, und das je größer sie wurden einfach zu eng wurde, kauften wir zusätzlich ein größeres. Irgendwie war ihnen das kleine aber viel lieber. Eines Nachts hörte ich Gepolter und komische
Geräusche. Als ich in die Küche kam sah ich das Übel: sie saßen zu siebt in dem kleinen Häuschen und die Kleinen nuckelten an Mama.
Ich konnte nur den Kopf schütteln, in das größere Häuschen hätten sie nämlich ohne Probleme gepasst. Aber ich ließ sie einfach mal machen. Am nächsten Tag war das Häuschen kaputt... Ohne Worte... Ab da gingen sie einfach in das Eck, wo das kleine Häuschen gestanden hatte und wuselten sich unter ihrer Mama um etwas Milch zu ergattern.  Die sah immer etwas genervt aus, ließ es aber zu.

Kosten
Viele Kaninchenhalter sind der Meinung, man sollte seinen Kaninchen einmal Nachwuchs "gönnen" oder man möchte selbst einmal sehen, wie die kleinen aufwachsen. Wenn man sich nicht um die Gesundheit kümmert und alle Kleinen unkastriert und ungeimpft abgibt, kommt man vielleicht kostengünstig davon, das ist aber sicher keine besonders tierliebe Variante. Für unsere acht Pfleglinge haben wir eine ganze Stange Geld liegen lassen, aber seht selbst:

Ausgaben
Untersuchung + Kastration Rammler: ca. 50,00 €
1. Kotuntersuchung: ca. 10,00€
Behandlung Rammler gegen Parasiten: ca. 7,00€
Behandlung alle gegen Kokzidien: ca. 15,00€
Verbrauchmaterial für Behandlung: 16,00 €
2. Sammelkotuntersuchung: ca. 10,00 €
Kastration von 3 Buben: 150,00 €
Impfungen (wir haben nicht alle Impfungen bezahlt): ca. 110,00 €
Fahrtkosten zum Tierarzt: ca. 20,00 €
Fahrtkosten ins neue Zuhause: ca. 180,00 €
Kosten für Futter und Streu: ca. 826,00 €
Gehegeeinrichtungen: ca. 70 €
Kosten für Desinfektionsmittel: ca. 15,90 €
Wasserkosten fund Reinigungsmittel: ca. 50,00 €

Einnahmen:
Schutzgebühren: ca: 180€

Gesamtpflegekosten:  1.349,90 €
Einiges an Zubehör hatten wir zum Glück schon von unseren Kaninchen, wie zum Beispiel Gitterelemente und Transportbox. Es fehlt natürlich auch noch die Zeit und Arbeit, die investiert wurde. Also absolut kein Schnäppchen!


Tschüß Oma!

Die Kleinen wurden immer größer und entwickelten ihren eigenen Charakter. Nun war es Zeit ein neues Zuhause zu finden!
Georgie und Cosby durften zusammen in die Schweiz ziehen, Curry zog in eine Vierergruppe nach Bad Homburg. Nachdem das leider nicht ganz so toll funktionierte, hat er jetzt ein Gehege mit seiner
neuen Freundin Hailey für sich. Winnie hat in Wuschel einen neuen Freund gefunden, sie zog nach Aalen und hält dort ihre neuen Möhrchenspender auf Trab. Teddy und Moby waren fast ein ganzes Jahr bei uns, bevor sie zusammen zu Ragna und Scari nach Tuttlingen
ziehen durften. Nachdem Scari leider kurz
darauf starb, leben sie nun zusammen mit Ragna in einem Außengehege, und haben die Plüschdame in ihrer Mitte aufgenommen. Allen geht es gut im neuen Zuhause.
Der Abschied ist natürlich nicht leicht, gerade wenn man die Kleinen
aufwachsen sieht. Aber natürlich hat die Vernunft gesiegt und wir sind froh, dass wir so tolle neue  Plätze für unsere Schützlinge gefunden haben in denen sie es gut haben, sogar besser als bei uns in dem "kleinen" Gehege in der Küche.

Schlusswort
Sicherlich ist es schön, so etwas mal zu erleben, aber es bedeutet auch viel Verantwortung. Und je mehr Kaninchen da sind, umso teuerer wird die ganze Angelegenheit. Hätte Priscilla ihre Mutterrolle nicht so gut gemeistert und die Kleinen vielleicht sogar verstoßen, wären wir vor einem großen Problem gestanden, denn es ist nicht so einfach Kaninchen mit der Hand aufzuziehen. Sie brauchen einfach
die Nähe der Mutter und viel Zuwendung. Als Laie sind die Chancen gering die Kleinen durchzubekommen, und selbst bei
erfahrenen Kaninchenexperten gelingt es nicht in jedem Fall.

Es besteht auch immer die Gefahr, dass die Mutter die Kleinen einfach tötet oder sogar frisst, weil sie zu gestresst ist, oder sich nicht sicher fühlt. Bei manchen Tieren wird der Stress zu groß und sie sterben sogar. Die Babykaninchen sind nicht ewig klein und wenn man nicht alle behalten kann, ist es schwer ein wirklich gutes
Zuhause mit artgerechter Haltung zu finden. Ich kann also von "Zufallsnachwuchs" oder "Einmal-Babys-Nachwuchs" nur abraten.
Die Tierheime und Tierschutzorganisationen sind voll von Kaninchen, die keiner mehr haben wollte, die ausgesetzt oder misshandelt wurden, viele wurden schon viele Male weitergegeben. Manche können aus grauenhaften Zuständen gerettet werden. Es ist immer wieder schrecklich und unglaublich wenn man sieht, zu was Menschen fähig sein können!
Sich für ein bereits erwachsenes Tier zu entscheiden hat den Vorteil, dass es seinen Charakter schon ausgebildet hat, denn gerade in der ersten Zeit kann man viel falsch machen. Pflegestellen von Schutzorganisationen können ihre Schützlinge sehr gut einschätzen und auch viel über den Charakter des Tieres sagen, so dass es einfach ist, zu einem vorhandenen Tier ein passendes Gegenstück zu finden. Jedes dieser "Secondhand"-Tiere hat ein schönes Zuhause verdient und man sollte es sich zweimal überlegen, selbst "nachzuproduzieren" oder gar ein kleines Tier aus dem Zoogeschäft

oder Baumarkt zu kaufen. Dort werden sie  sogar sehr oft jünger als 8 Wochen abgegeben und wurden so viel zu früh von der Mutter getrennt. Wenn sie zu alt sind um verkauft zu werden, enden sie meist als Schlangenfutter. Ich selbst würde keine meiner Häsinnen decken lassen und unterstütze auch beabsichtigten Nachwuchs nicht.


ZUCHT? NEIN DANKE!


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