MITTEN AUS DEM LEBEN:
Zwei ausgesetzte Kaninchen auf einem Autobahnrastplatz!
Ich bekam einen Anruf mit der Info, dass sich zwei ausgesetzte Wohnungskaninchen auf einem Autobahnrastplatz in meiner Nähe befanden. Ohne nachzudenken packte ich ein paar Sachen zusammen, und machte mich mit meinem Freund auf den Weg dort hin. Und tatsächlich, da saßen die zwei auf der Wiese und futterten.
Die Anrufer hatten auf uns gewartet, und somit waren wir zu viert um die beiden einzufangen. Das erste hatten wir innerhalb von wenigen Minuten überlistet und in einer Transportbox. Ein unkastrierter Rammler wie sich raus stellte. Er bekam bei uns drei Tage Asyl, bevor wir ihn dem örtlichen Tierheim übergaben. Von uns wurde er auf "Barney" getauft. Ich finde es wichtig, dass man einem Tier einen Namen gibt, denn das zeigt Zuwendung. An diesem Abend mussten wir ohne Nummer Zwei nach Hause. "Es" hatte uns clever ausgetrickst.
Die nächsten zwei Abende verbrachten wir an dieser Autobahnraststätte. Wir waren beide Male zu dritt und hatten jede Menge Hilfsmittel dabei, Gitterelemente, einen Kescher, Tücher, Transportbox... Aber "Es" trickste uns wieder auf.
Ich beschloss, ein wenig mehr Organisation in diese Aktion zu stecken und noch weitere Helfer zu ordern. Meine erste Anlaufstelle war der örtliche Tierrettungsdienst. Hier war ich aber an der falschen Stelle, denn hier hatte man schlicht und einfach keine Zeit. Der nächste Tierschutzverein zeigte mir nicht gleich die kalte Schulter, hatte aber kaum Kapazitäten.
Die Aktion "Fang das Kaninchen" war zum Schluss erfolgreich. Sechs Leute, ein Kescher, ein Netz, viele Gitter, Handschuhe und Tücher waren dafür notwendig. "Frau Lump" konnte uns dieses Mal nicht lumpen, und wurde am nächsten Tag dem Tierheim übergeben.
Es gibt so viele Anlaufpunkte für Tiere, die abgegeben werden sollen. Tierheime, Tierschutzvereine, private Pflegestellen... Ich kann wirklich nicht verstehen, wieso man seine Tiere ausgerechnet an einer Autobahnraststätte aussetzen muss, wo die Gefahr direkt vor der Nase lauert. Hier hatten die Kaninchen noch Glück, sie hatten ein Stück Wald zum verstecken, konnten sich vor Hitze und Unwetter schützen. Doch nur ein falscher Hoppler, nur einmal die falsche Richtung, und sie würden wie so viele andere verendete Tiere, überfahren am Straßenrand auf der Autobahn liegen. Wie kann man nur so herzlos sein?
Hier seht ihr ein Video über die Einfangaktion:
www.myvideo.de/watch/6644909/2_ausgesetzte_Kaninchen
